Ausstellung:„Was hattest du an diesem Tag an?“

Die Frauenberatungsstelle Indigo des Sozialdienstes katholischer Frauen e. V. Bergisch Land (SkF) zeigt die eindrucksvolle Ausstellung „Was hattest du an diesem Tag an?“, die uns vom SkFM Mettmann zur Verfügung gestellt wurde.
Diese Ausstellung thematisiert einen der größten Vergewaltigungsmythen: die Vorstellung, dass Kleidung eine Mitschuld an sexualisierter Gewalt trägt. Anhand originalgetreuer Kleidungsstücke, die Betroffene zum Zeitpunkt der Tat trugen, wird deutlich gemacht: Die Verantwortung liegt immer beim Täter – niemals bei der betroffenen Person.
Gesellschaftliche Mythen hinterfragen
Linda Anscheit, Dipl.-Pädagogin und Systemische Beraterin in der Frauenberatungsstelle Indigo, erklärt: „In der Gesellschaft herrscht oft der Mythos, dass Frauen* selbst daran schuld sind, vergewaltigt zu werden. Das ist ein absoluter Irrglaube. Die Schuld liegt immer bei demjenigen, der die Tat ausführt. Die Art der Kleidung ist niemals ein Grund oder eine Rechtfertigung für Gewalt.“
Die Frage "Was hattest du an?" vermittelt die falsche Vorstellung, dass Betroffene eine Mitverantwortung tragen. „Natürlich müssen wir in der Gesellschaft über sexualisierte Gewalt sprechen. Aber der betroffenen Person die Schuld zuzuweisen? Was berechtigt uns überhaupt, diese Frage zu stellen?“, so Anscheit weiter.
Sexualisierte Gewalt ist weit verbreitet
Laut dem Bundesministerium des Innern und für Heimat (BMI) wurden allein im Jahr 2023 52.330 Frauen und Mädchen Opfer von Sexualstraftaten. Mehr als die Hälfte der Betroffenen war unter 18 Jahre alt. Diese Zahlen zeigen, wie wichtig es ist, über sexualisierte Gewalt aufzuklären und bestehende Mythen zu widerlegen.
Unterstützung für Betroffene
Die Frauenberatungsstelle Indigo bietet Betroffenen ab 16 Jahren Unterstützung und Beratung an. Zudem vermitteln wir an das Sana Klinikum Remscheid, welches die Anonyme Spurensicherung durchführt. Diese bietet die Möglichkeit, Beweismaterial zu sichern, ohne sofort eine Anzeige erstatten zu müssen. Die Spuren werden zehn Jahre archiviert, sodass Betroffene selbst entscheiden können, ob und wann sie Anzeige erstatten möchten.
Mit dieser Ausstellung möchten wir ein Bewusstsein dafür schaffen, dass es niemals die Kleidung ist, die eine Vergewaltigung verursacht – sondern der Täter.
Wir danken dem SkFM Mettmann herzlich für die Bereitstellung der Ausstellung.