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SkF e.V. Bergisch Land und die Ev. Kirchengemeinde hatten zur Aktion „Komm“ zur Weihnachtsbäckerei in die „Krawatte“ geladen

Der Stadtteil-Treff wurde zur Weihnachtsbäckerei
Es war viel los beim internationalen Kekse-Backen im Stadtteiltreff „Krawatte“ in Heckinghausen.  Foto: Oelbermann Fotografie / Florian Schmidt
Es war viel los beim internationalen Kekse-Backen im Stadtteiltreff „Krawatte“ in Heckinghausen. Foto: Oelbermann Fotografie / Florian Schmidt
Von Friedemann Bräuer

Heckinghausen
„Unsere Nachbarn feiern Weihnachten, und die Kinder haben auch solche Freude daran“, sagt die Muslimin Reem aus Syrien und schaut auf ihre Landsfrau Manal, die ihrerseits mit sichtlichem Kraftaufwand und offensichtlicher Freude den Teig für das internationale Plätzchenbacken im Stadtteil-Treff „Krawatte“ in der Bockmühle in Heckinghausen walkt und knetet. Dazu hatte nämlich die Aktion „Komm“ von der evangelischen Kirchengemeinde Heckinghausen, vertreten durch Dorothee van den Borre, und der Sozialdienst Katholischer Frauen (SkF) mit Jeannette Remberg-Trump eingeladen. Unterstützt auch von der Stadt Wuppertal und dem Ressort Einwanderung und Integration, der Upsala Kinderpark GmbH, der Vonovia und dem Fotostudio Photopia, wo sich die Mamas mit ihren Sprösslingen ablichten lassen konnten.


Viele tüchtige Hände bearbeiten den Plätzchenteig

Es wimmelte im großen Raum von Kindern aus der Ukraine, Syrien und Deutschland, die zusammen mit ihren Müttern, einigen Vätern und vielen ehrenamtlichen Helferinnen und Helfern gekommen waren, um vier Stunden lang für vorweihnachtliche Stimmung zu sorgen. In der Küche herrschte Hochbetrieb, denn der schon vorbereitete braune und helle Teig hatte vorher im Kühlschrank auf seine Verarbeitung gewartet und dabei allerdings auch eine Konsistenz angenommen, die Ausrollen für die Kinder zu einem Kraftakt gemacht hätte. Deshalb musste der wichtigste Rohstoff für die späteren Plätzchen erst einmal von Hand auf Betriebstemperatur gebracht werden. Dann fehlte es allerdings nicht an tüchtigen kleinen Händen, die die ausgeteilten kleinen Teigklumpen mit Nudelhölzern ausrollten und mit Förmchen zu Sternen mit und ohne Schweif, Monde, Kleeblätter und Herzen ausstachen und aufs Kuchenblech verteilten, das im Backofen verschwand. „20 Minuten ist die Backzeit“, verriet Manal, die beim Backen eine ähnliche Autorität darstellt wie ihre deutsche Kollegin Edelgard Huberti, die von den zahlreichen kirchlichen Helferinnen wie Sylvia respektvoll als „Plätzchenback-Profi“ bezeichnet wird. Sie und andere Interessierte erfuhren von Manal, dass es Unterschiede bei der orientalischen Backkunst gibt. „Das türkische Baklava ist sehr süß, das syrische wird mit weniger Zucker gebacken.“ Auch draußen im riesigen einstigen Fabrikationssaal der früheren Heckinghauser Krawattenfabrik war ordentlich etwas los: „Wir basteln auch Weihnachtsschmuck“, erklärte Jeannette Remberg-Trump. Viele Tische waren besetzt mit kreativen Köpfen, die aus Butterbrotbeuteln prachtvolle Deko bastelten. Wer nicht die rechte Lust zum Basteln hatte, der war im großen Kreis willkommen, wo man sitzend der Geschichte von der kleinen Maus lauschte, die das Glockenläuten verhindert hatte. Die Handlung wurde anschaulich unterstrichen durch Sara und Felix, die in Mäuschen-Manier über den Fußboden krochen, dabei aber ein deutlich geringeres Tempo an den Tag legten als ihre tierischen Vorbilder. Zu den Klängen von Evas Gitarre wurden verschiedenste Lieder gesungen. Wer von den kleinen Gästen eher die Ruhe suchte, der fand in einer der Spielecken Gelegenheit zu individueller Beschäftigung. „Im vorigen Jahr haben wir zu Beginn der Adventszeit hier in der Krawatte einen Lego-Nachmittag veranstaltet“, so Jeannette Remberg-Trump. „Das war ein voller Erfolg, und jetzt denke ich, dass wir mit dem Plätzchenbacken auch das Richtige getroffen haben.“ Dorothee van den Borre ergänzte: „Das soll eine Gelegenheit sein, den neuangekommenen Geflüchteten ihre Nachbarn vorzustellen, und dabei freuen wir uns, dass die syrischen Menschen, die schon länger bei uns sind, uns dabei helfen, hier in Heckinghausen für ein angenehmes, fröhliches Miteinander zu sorgen.“